Wunderblume – nächtlicher Überraschungskünstler

Am Tage wirkt sie unscheinbar, aber in der Nacht entfaltet die Wunderblume ihre volle Pracht. Neben einem angenehmen Duft präsentiert sie teils unterschiedliche Blütenfarben an nur einer Pflanze!

Sie ist die „Dame der Nacht“ (dame de noce) oder auch die „Schönheit der Nacht“ (belle de nuit). Damit reiht sie sich bei einer Vielzahl von Pflanzen ein, die nur den Nachtschwärmern ihre Schönheit präsentieren. Auch ist sie nicht die Einzige, die den nächtlichen Garten mit einem herrlichen Duft verwöhnt. Ihren Ruf als Wunderblume erlangte sie wohl durch ihre ungewöhnliche Farbenpracht.

Die Wunderblume besticht mit einer genetischen Besonderheit: sie kann verschiedenfarbige Blüten an einer einzelnen Pflanze tragen. So findet man Blüten, deren eine Hälfte rot und die andere gelb ist. An anderen Blüten mischen sich die Farben in anmutiger Zeichnung. Es können bis zu fünf verschiedene Blütenfarben an nur einer Pflanze entstehen! Natürlich gibt es auch einfarbige Wunderblumen. Diese blühen meistens in Gelb, Rot oder Weiß.

Die Wunderblume gehört zur Gattung Mirabilis, was als wunderbar übersetzt werden kann. Geläufig ist sie unter dem botanischen Namen Mirabilis jalapa, obwohl ihr Duft verrät, dass sie eine Kreuzung mit Mirabilis longifolia sein könnte. Die Staude wächst aus einer Knolle und kann bis zu 100 Zentimeter hoch werden. Dadurch macht sie sich gut als Solitär. Aber auch in ein Gartenensembe passen sich die kleinen, zierlichen Blüten perfekt ein. Die Wunderblume wächst nicht nur hoch, sondern auch in die Breite. Deshalb braucht sie etwas Platz und sollte mit einem Abstand von bis zu 70 Zentimetern gepflanzt werden.

Dieses Wunder der Natur braucht sich nicht zu verstecken – auch nicht vor der Sonne. An einem vollsonnigen, warmen und geschützten Standort fühlt sich die Wunderblume wohl und entwickelt von Juni bis Oktober eine volle Blütenpracht. Ihren Boden mag sie nährstoffreich und gern auch sandig. Mit etwas Flüssigdünger kann man die Blütenfülle noch erhöhen. Dabei hilft auch das Entfernen vewelkter Blütenstände. Nasse Wurzeln verträgt die Staude nicht so gut. Deshalb sollte man der Wunderblume im Kübel oder Topf eine Drainageschicht gönnen. So kann das Gießwasser gut ablaufen. Wasser braucht sie nämlich reichlich. Während des Wachstums kann es sogar sinnvoll sein, zweimal täglich zu gießen.